Buchempfehlung zur Kritik am Kunst- und Kulturbetrieb

“In wenigen Tagen jährt sich der 7. Oktober – und mit ihm die schrecklichen Gewalttaten der Hamas, die einen gravierenden Antisemitismus weltweit heraufbeschworen, so auch in Deutschland bzw. im deutschen Kunst- und Kulturbetrieb.

Die Reaktionen in Kunst und Kultur waren verstörend: Oftmals herrschte großes Schweigen, dann wieder wurden die Taten der Hamas geradezu verherrlicht; es kam zu heftigen, politisch und emotional aufgeladenen Auseinandersetzungen.
Aus diesem Anlass erscheint am 7. Oktober 2024 der Band Judenhass im Kunstbetrieb, hrsg. von Matthias Naumann, in dem renommierte Wissenschaftler*innen und Journalist*innen untersuchen, was nach dem Massaker in den verschiedenen Bereichen des deutschen Kunst- und Kulturbetriebs geschehen ist. Die Autor*innen fragen dabei auch nach den Folgen für Literatur, Bildende Kunst, Musik, Theater, Tanz, Film, Comic sowie die Kulturpolitik.”

Quelle: https://neofelis-verlag.de/verlagsprogramm/wissenschaft/politik-debatte/1103/judenhass-im-kunstbetrieb?number=9783958084520

“Neofelis Verlag
Judenhass im Kunstbetrieb
Reaktionen nach dem 7. Oktober 2023

Matthias Naumann (Hrsg.)

Relationen. Essays zur Gegenwart, Bd. 19
Softcover, 13 x 19,8 cm, 214 Seiten, 267 g
Mit 5 Farbabbildungen
Erscheinungsdatum: 07.10.2024
ISBN: 978-3-95808-452-0
18,00 € *
inkl. MwSt.
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Dieser Artikel erscheint am 7. Oktober 2024

Die Reihe Relationen wird herausgegeben von David Jünger und Sebastian Voigt.

Als progressiv getarnter Antisemitismus in Kunst und Kultur

Das Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 hat zu einem erschreckenden Aufflammen des Antisemitismus in einem globalen Maßstab geführt, so auch in Deutschland.
Dabei tritt dieser insbesondere in sich als progressiv, links und weltoffen verstehenden Milieus des Kunst- und Kulturbetriebs sowie an den Universitäten städtischer Metropolen lautstark in Erscheinung. Bereits zuvor bestehende Spaltungen wurden vertieft oder taten sich neu auf, so dass der Kunst- und Kulturbetrieb seit dem 7. Oktober unheilbar zerrissen wirkt. Während die Relevanz einer künstlerischen Äußerung häufig nur noch im Verhältnis zu einer Positionierung zum Israel-Palästina-Konflikt bemessen zu werden scheint, zeigt sich in den (Nicht-)Äußerungen einzelner Künstler*innen sowie von Institutionen zugleich ein großer Mangel an Empathie bis hin zu einer Verherrlichung terroristischer Gewalt.

Die Reaktionen in den verschiedenen Bereichen der Kunst und des Kulturbetriebs sind bis heute verstörend. Der Judenhass der Terrororganisation Hamas wird mit Verweis auf eine vermeintlich progressive postkoloniale Perspektive verklärt. Israel wird als kolonialer Siedlerstaat verunglimpft, der Vorwurf der Apartheid und des Genozids an den Palästinenser*innen in aggressiver Weise artikuliert und beliebige israelische Bürger*innen sowie Jüdinnen und Juden werden in Kollektivhaftung genommen.

Judenhass im Kunstbetrieb analysiert die Ursachen und Äußerungsformen dieses Antisemitismus, beleuchtet Gegenpositionen und diskutiert mögliche Konsequenzen. Der Band geht davon aus, dass die Reaktionen auf den 7. Oktober in den einzelnen Kunstfeldern unterschiedlich ausgefallen und daher differenziert zu betrachten sind. Renommierte Wissenschaftler*innen und Journalist*innen nehmen deshalb jeweils einen, ihnen vertrauten Bereich des Kunstbetriebs genauer in den Blick und untersuchen, was in Theater, Tanz, Film, Bildender Kunst, Literatur, Musik, Comic sowie in der Kulturpolitik nach dem 7. Oktober geschehen ist bzw. daraus folgen könnte oder sollte.”

Vgl.: https://neofelis-verlag.de/verlagsprogramm/wissenschaft/politik-debatte/1103/judenhass-im-kunstbetrieb?number=9783958084520